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86 Route 7. KONSTANTINOPEL. a. Jildis Kiosk.

Durch einen Portikus, der die Straße überspannt, steht der
Tschiragan-Palast in Verbindung mit dem Park, der sich zum
Jildis Kiosk (spr. Kiöschk; s. d. Plan S. 85), der Residenz Sultan
Abdul Hamíd’s II., hinanzieht. Eine Fahrstraße führt von der Lande-
stelle
Beschiktasch hinauf zu dem einfachen Marmorpalast. Im
Park liegen der Harem und verschiedene Villen, in der Umgebung
Kasernen und Dienstwohnungen. Park und Palast sind unzugäng-
lich
, ebenso die zierliche, vom Sultan für seinen Privatgebrauch auf
einer Terrasse südl. gegenüber dem Palast aus weißem Marmor er-
baute
Hamidié-Moschee. In sie begibt sich der Sultan, begleitet von
den Großwürdenträgern, jeden Freitag um 12 Uhr (fränkischer Zeit,
vgl. S. 76), um das vorgeschriebene Gebet zu verrichten. Die feier-
liche
Auffahrt bei diesem Moscheebesuch, dem Selamlik, bildet die
einzige Gelegenheit, bei der man, wenn auch aus der Ferne, den
Sultan zu sehen bekommt; interessant ist sie auch wegen der dabei
versammelten Truppen.

Wer, im Besitz besonderer Empfehlungen, von dem den Gästen des
Sultans vorbehaltenen Platz der Zeremonie beiwohnen will, wende sich zwei
Tage vorher an Gesandtschaft oder Konsulat, wo er dann über Zulassung
oder Nichtzulassung Bescheid erhält; Kleidung: schwarzer Rock. Für die
übrigen Zuschauer ist der umgitterte Platz westl. von der Hamidié-Moschee
bestimmt; hier suche man sich schon ½ St. vor Beginn in der Nähe des
oberen Gitters einen Platz, von dem aus man über die Köpfe der Spalier
bildenden Truppen weg den Weg vom Palast zur Moschee übersieht. Ein
Wagen (30-35 Pi. und Trkg. Selamlik otus gurusch oder otus besch gu-
rusch
, vgl. S. 73, 76) bietet die Annehmlichkeit eines erhöhten Standpunktes;
man bestellt ihn auf 10¾ Uhr, fährt auf der Höhenstraße über Pankaldi
und Nischan Tasch hin, und nachher an den heimkehrenden Truppen vor-
über
auf dem unteren Weg durch Dolma Bagtsché zurück. Die Andacht
des Sultans dauert ca. ½ St.; während dessen steht das Ertogrul-Regiment
(mit den Schimmeln) und die Ulanen innerhalb des umgitterten Platzes auf-
gereiht
, die Albanesen vor dem Gitter, Marine und Jäger zur Rechten,
Pioniere und Zuaven zur Linken der Straße vom Palast her, die der Sultan
passiert. Nach der Andacht nimmt der Sultan manchmal von einem Fenster
der Moschee aus den Vorbeimarsch der Truppen ab.

Wer sich mit Heimkehr und Mittagessen beeilt, kann meist noch
eine andere Zeremonie besuchen, den Sikr der Tanzenden Derwische
in ihrem Kloster (Tekké, Pl. H 3; Eingang S. 83) in Pera. Man
zahlt 5 Pi.; auch Damen haben Zutritt.

Die Zeremonie dauert von - Uhr türk. Zeit (= - St. vor
Sonnenuntergang, s. S. 76); im Ramasán (S. 76) unterbleibt sie. Die Der-
wische
vom Orden der Mewlewi (S. 169) drehen sich, in lange weiße Ge-
wänder
gehüllt, mit ausgestreckten Armen zu einer eintönigen Musik in
immer schnellerem Tempo um sich selbst und im Kreise herum. Die
gleiche Produktion findet Sonntags nach Mittag im Tekké im Stadtteil Kasím
Pascha (Pl. G 2), Mo. und Do. in dem Tekké in Mewlewihané (Pl. A 5;
S. 121), Mi. in dem Tekké im Ejúb-Friedhof (s. d. Karton auf dem Plan
S. 71) statt; doch werden diese weniger von Fremden besucht. Viel wilder
ist die Zeremonie der Heulenden Derwische, S. 129.

b. Stambul: von der Neuen Brücke zur Aja Sóphia.

Von Pera nach Galata hinab auf der Jüksek Kaldirim, mit der
Tunnelbahn oder der Pferdebahn s. S. 74 u. 73. Der Karakiöi-Platz